NAHRUNG
Das Nahrungsspektrum des Otters hängt von den lokalen Beutetiervorkommen ab und schwankt im jahreszeitlichen Verlauf. Verschiedenste Fischarten machen den Hauptanteil der Fischotternahrung aus. Vom Aal bis zum stacheligen Barsch jagt der Otter alle vorhandenen Fischarten. Die Beutezüge finden meist in den ufernahen Flachwasserbereichen statt, in denen die Fische im Wurzelgeflecht des Uferbewuchses meist nicht so schnell entkommen können. Besonders leicht lassen sich Karpfen und Forellen in gut besetzten Fischzuchtteichen erbeuten – ein wesentlicher Grund, warum es hier zu Konflikten zwischen dem natürlichen Beutefangverhalten des Fischotters und Fischteichbesitzern kommen kann. Kleine Fische frisst der Fischotter meist direkt im Schwimmen, größere Beute wird an Land gebracht und dort mit lautem Schmatzen verzehrt, wobei der Fisch meist mit den Vorderpfoten festgehalten wird. Otter fressen ihre Beute komplett mit Gräten und Schuppen. Diese reiben beim Fressen an den Zähnen und sorgen so für eine natürliche Zahnreinigung. Neben der Hauptbeute Fisch stehen aber auch Jungvögel, Amphibien, Krebse, Mäuse und mehr auf dem Speiseplan. Muscheln frisst er nur selten, denn er kann die harte Schale mit seinen Zähnen kaum öffnen. Muschelhaufen an Gewässern sind eher auf Nutria und Bisam zurückzuführen. Da Fischotter auch bei Schnee und Eis ins Wasser gehen, haben sie auch in dieser Jahreszeit keine Nahrungsknappheit. Lediglich bei strengen, langanhaltenden Frostperioden kann es zu Engpässen kommen.